Komponist
Eindrücke, Gedanken und innere Bilder in Musik, in eigene Töne zu verwandeln war
mir schon als Kind – reflexartig – innerer Drang.
Dennoch, das Handwerk des „Tonsetzers“ habe ich in unterschiedlichen Phasen
meines Lebens eher punktuell, sozusagen im Streifzug mitgenommen. Ein Gefühl
der Unruhe – und doch wiederum beruhigend: noch lange nicht ausgelernt zu haben.
Die zur Zeit im Entstehen begriffenen Werke, das Oktett mit dem Arbeitstitel „Oktett-
à-tête“ sowie das Konzert für Violine und Streichorchester haben eine jahre-, fast
jahrzehntelange innere Reifungsgeschichte hinter sich, oder, weniger prätentiös
ausgedrückt, gehen mir schon lange im Kopf herum.
Beiden gemeinsam ist, abgesehen von der Suche nach Expressivität und
Dramatik/Dramaturgie, das Unvermögen, mich als „kreierendes Subjekt“ aus
den Schwingungen der Zeit zu lösen und diese gleichzeitig als ein „schon
immer“ zu erleben.
Der Mensch unter Menschen – schon immer.
Der Mensch unter anderen Wesen – auch schon immer, und jetzt mehr denn
je.
So liegt dem „Oktett“ das von Hölderlin genial unkorrekt übersetzte Chorlied
aus Sophokles’ „Antigone“ zugrunde, das sich heute liest wie ein Begleittext
zu Paul McCartney’s „Glass Walls“:
„Ungeheuer ist viel, doch nichts ungeheurer als der Mensch“.
Die Hoffnung liegt aber – wieder einmal – bei uns Künstlern:
„Von Weisem etwas und vom Geschickten der Kunst mehr als er hoffen kann
besitzend“
Werkverzeichnis
- Passacaglia für Violine solo (1989/1992)
- Streichtrio (2 Miniaturen und Elegie) (1990)
- Duo für Violine und Violoncello (1992)
- „…on dirait des anges…“, Skizze für Violine und Klavier (1997)
- „Visions et Variations“ für Violoncello solo (UA Claudio Bohorquez, Siegen 1999)
- „Baudelaire“ für Klavier (1998)
- Erstes Streichquartett („Choralvariationen“) (Kompositionspreis des „Brandenburger Sommers“ und UA 1997)
- Oktett-à-tête (für 2 Violinen, Viola, Violoncello, Bass, Klarinette, Fagott, Horn) (UA Staatsphilharmonie RP, 2022)
- Konzert für Violine und Streicher (in Arbeit)